Fast alle Funktionsposten werden durch Männer besetzt trotz eines erhöhten Frauenanteils im Rat.
Ausschuss für Klima und Umwelt wird durch die CDU abgelehnt sowie das SPD-Vorhaben drei stellvertretende Bürgermeister zu bestimmen.
Für eine erhebliche Verärgerung bei der SPD sorgte der CDU-Vorschlag, die bisherigen Ausschüsse für Schule und für Jugend/Kultur zusammenzulegen. Der zweite Ausschuss soll sich wie bisher mit den Themen Planen, Bauen und Umwelt befassen. Der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Meyer begründete die Neuordnung mit Terminreduzierungen. Abends müssten die Lokalpolitiker nun weniger oft zusammenkommen. Zudem seien alle in die Entscheidungsfindungen eingebunden. „Ich sehe nur Vorteile“, betonte Jürgen Meyer.
Dem widersprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Kolde. Dieser zeigte sich sehr bestürzt und äußerte, die CDU mache eine Rolle rückwärts. „Wir können doch nicht einen Schul- und einen Jugendausschuss trotz unterschiedlicher Rechtsnormen verknüpfen. Beide Ausschüsse genießen kommunalpolitisch einen Sonderstatus, so Kolde. Die neu geschaffenen Ausschüsse sind einfach zu groß und bieten keine ordentliche Diskussionsebene. Kleinere Ausschüsse sind effektiver. Dazu ergänzte Oliver Winkler (SPD), dass neben den Mandatsträgern auch Vertreter von Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Jugendverbänden in die Ausschüsse entsandt werden. So werde es am Tisch noch enger. Winkler befürchtet zudem chaotische Sitzungsverläufe, weil während der Themenverläufe nicht klar sei, wer bei welchen Entscheidungen eigentlich mitstimmen darf.
Die SPD beantragte stattdessen die Schaffung eines zusätzlichen Ausschusses für Klima und Umwelt. Genau diese Themen fielen in Essen „total unter den Tisch“, sagte Annette Dykgers.
Ein letzter Versuch, die ehemalige Ausschussvorsitzende Dr. Sonja von Berg zumindest als Stellvertreterin in einem Ausschuss zu integrieren, scheiterte an der Mehrheitsfraktion, so dass trotz aller Argumente sich die SPD-Fraktion mit ihren Anträgen nicht durchsetzen konnte.
Der zukünftige Verwaltungsausschuss setzt sich zukünftig wie folgt zusammen. Jürgen Meyer, Dirk Gehrmann, Johannes Wilking und Gaby Vaske von der CDU sowie Detlef Kolde und Oliver Winkler von der SPD. Als neuer Ratsvorsitzender wurde wurde unter Leitung der Alterspräsidentin Annette Dykgers einstimmig Tobias Eckholt (CDU) gewählt, der dann auch nach der Wahl die Sitzungsleitung übernahm.
Die Erhöhung von zwei auf drei stellvertretenden Bürgermeisterposten wurde ebenfalls durch die Mehrheitsfraktion abgelehnt. Angesichts der wachsenden Aufgaben und der stetig steigenden Wirtschafts- und Einwohnerstrukturen ist nach Ansicht der SPD ein dritter Posten erforderlich. Dieser könnte durch eine Frau besetzt werden. Diese Notwendigkeit sah die CDU nicht, so dass es bei den beiden Vertreterposten Dirk Gehrmann und Gaby Vaske bleibt.
Alle Anwesenden zeigten sich sehr erfreut über den Besuch einer Vertretung aus der belgischen Partnergemeinde Essen, darunter auch der ehemalige Bürgermeister Frans Schrauwen. Dieser hob die historische Bedeutung der seit mehr als 50 Jahren bestehenden Freundschaft zwischen beiden Kommunen hervor. Er wies auch auf den Wert der Europäischen Union als Friedensprojekt hin.