Nach der themenbezogenen SPD-Fraktionssitzung mit Vertretern der Calhorner Koordinierungsgruppe kann man nur die Schlussfolgerung ziehen, dass wir über das gesamte Verhalten des Selesianerordens im Zusammenhang mit der Schließung und dem angedachten Verkauf der Jugendbildungsstätte Calhorn absolut enttäuscht sind, sagt der Vorsitzende Detlef Kolde.
Anfang Februar 2019 traf die Deutsche Provinz der Salesianer Don Bosco mit Hauptsitz in München die Entscheidung, den Calhorner Standort aufgeben zu wollen. Zuvor wurden weder die Behörden, die Gemeinde und auch nicht die Bauerschaft in Calhorn über diesen Schritt informiert, so dass sich viele Fragen bis hin zu einer anstehenden Nachnutzung ergaben. Die bisherigen Verhandlungen mit den kirchlichen Verantwortlichen seien nur sehr schleppend bzw. überhaupt nicht durchgeführt worden, so die Aussagen auf gesprächsbereiter Seite, wie unserer gemeindlicher Verwaltungsebene, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Kolde. Stattdessen müssen wir nun erfahren, dass das Provinzialat der Salesianer Don Bosco ein Immobilien-Büro in München mit dem Verkauf des Geländes beauftragt hat. Für eine Grundstücksfläche von ca. 25.213 qm soll das Anfangsgebot von 2,9 Mio. Euro vorstellbar sein. „Das ist doch eine absolut unrealistische Zahl für das uns bekannte Gelände. Weder die Gebäude noch das Gelände selbst spiegeln aus historischen und auch wirtschaftlichen Gründen einen solch überhöhten Preis wider, so Michael Schneiders. Renate Biemann ergänzt dazu: „Das Verhalten der Kirche ist absolut enttäuschend. Gerade eine christliche Vereinigung muss sich doch Gedanken über eine sinnvolle Nachnutzung machen und nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg dabei sehen. Dann muss sich die Kirche auch nicht über weitere und hier insbesondere fallbezogene Kirchenaustritte wundern.“
Die SPD-Fraktion Essen bedankt sich insbesondere bei den Vertretern der Calhorner Koordinierungsgruppe für ihr ehrenamtliches Engagement und erhofft sich noch einen gütlichen Ausgang und einen fairen Umgang miteinander. Don Bosco obliegt einer christlichen und sozialen Verantwortung in dieser Sache und muss ein anderes Verhalten an den Tag legen, so Kolde. Die Gemeinde Essen wird sich mit Sicherheit dem Thema einer sinnvollen Nachnutzung widmen und eventuell eine baurechtliche Veränderungssperre für das Gelände erwirken, um eine schädliche Entwicklung in der Bauernschaft Calhorn zu verhindern.