Kinderkrippe in Essen soll umziehen – SPD sieht das Vorhaben sehr kritisch

Skizze der Grundschule Essen
Bild: Detlef Kolde

Gestern in der Jugend- und Kulturausschusssitzung wurden die Mitglieder durch die Vorlagen der Verwaltung über die zukünftigen Belegungszahlen der Essener Krippen- und Kindergärten total überrascht. Es fehlten einfach die Vorabinformationen, so dass die Planungen der Gemeinde zumindest bei der SPD-Fraktion sehr kritisch gesehen werden.

Demnach soll die Kinderkrippe „Sternschnuppe“ aus dem kommunalen Kindergarten Regenbogen in das neue Krippenhaus „Schatzkiste“ umziehen, um den Bedarf an Kindergartenplätzen decken zu können. Weiter soll eine 7. Regelgruppe in dem kommunalen Kindergarten Regenbogen untergebracht werden. Diese Absichten haben auch ihren Preis. Zukünftig müssen 50 Kinder im Kindergarten Regenbogen in der Mittagszeit ihr Essen einnehmen. Das sind doppelt so viele Kinder wie bisher. Dies ist nicht mehr – wie bislang – in einem Gruppenraum zu bewerkstelligen. Deswegen wird das Mittagessen in der Bewegungshalle stattfinden müssen, die dann – trotz einer weiteren Kindergartengruppe – an 3 Stunden am Tag zweckentfremdet wird.

Trotz intensiver Bedenken der von diesem Vorhaben überraschten SPD- Fraktion, schließt sich die Mehrheitsfraktion diesem Vorschlag an. Leider hat die Verwaltung ihre intensiv diskutierten Alternativen erst in der Ausschusssitzung vorgestellt, anstatt sie, wie üblich – in einer Vorlage dem Ausschuss zur Verfügung zu stellen. Dies hat die SPD-Fraktion auf das Schärfste kritisiert. Davon sollte zukünftig absolut Abstand genommen werden, um der Informationsverpflichtung als Verwaltung umfassend nachzukommen und die kommunaldemokratischen Rechte der Ausschussmitglieder nicht zu beschneiden.

Aber damit nicht genug. Aufgrund der Einzäunung und der Einrichtung der Baustelle „Grundschule“, soll die Krippengruppe aus der Villa Kunterbunt ebenfalls in die Schatzkiste umziehen, erläuterte weiterhin Bürgermeister Kreßmann, der durch die Baustelle erhebliche Gefahren für das Kindeswohl sieht. Die Krippengruppe im Kindergarten St. Josef bleibt von den angesprochenen Änderungen unberührt. Auf weitere Nachfragen und Bedenken einer anwesenden Pädagogin plant die Verwaltung, die Kinder aus der Krippe Sternschnuppe (Regenbogen) in verschiedene Gruppen aufzuteilen.

„Die SPD-Fraktion zeigte sich verärgert über das Vorgehen der Verwaltung und fühlte sich durch die Vorlagen überrumpelt. Daher wurde der überraschende und sehr weitreichende Beschluss mit Stimmenthaltung quittiert,“ so SPD-Ausschussmitglied Dr. Sonja von Berg.

Plan der Zuwegung
Beabsichtigte Baustellenzufahrt von der August-Meyer-Straße zwischen Neubau und Kinderkrippe und geplante Fertigstellung in südlicher Richtung Bild: Detlef Kolde