Die errechneten Daten sind Bestandteil des Hermelin-Projekts im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Damit wir uns ein aktuelles Bild machen können, würden wir gerne eigene Messungen durch geeignetes Messgerät durchführen. Nach unseren ersten Recherchen, sind solche Messgeräte recht günstig und stellen verlässliche Messwerte zur Verfügung. Wir könnten so im gesamten Gemeindegebiet Essen die Stickstoffdioxid-Belastungen der Luft an verschiedenen Örtlichkeiten feststellen. Unzweifelhaft treten durch Stickstoffdioxide große Gesundheitsrisiken auf, so können bei erhöhten Werten schwere Lungen- und Herz-Kreislauferkrankungen auftreten. Daher sehen wir einen absoluten Handlungsbedarf, auch wenn die Gemeinde Essen nur in einem sogenannten kritischen Messbereich liegt und sich damit unterhalb der gesetzlich fest geschriebenen Höchstgrenze von 40 Milligramm pro Kubikmeter befindet. Allein schon mit der Tatsache verknüpft, dass die Gemeinde Essen im Luftschadstoff-Kataster erwähnt ist, muss uns nicht nur beunruhigen, sondern zum Handeln auffordern. Um uns ein genaues Bild über die Größenordnungen machen zu können, benötigen wir Fachbeistand. Daher halten wir es für unbedingt erforderlich, einen Experten zu diesem Thema zu hören. Weiter benötigen wir aktuelle Zahlen, weil wir das Thema nicht einfach ignorieren wollen, sondern wir möchten nachhaltige Konsequenzen aus den Katasterwerten ziehen, wenn diese für uns erforderlich sind. Die vorliegenden Berechnungen müssen näher betrachtet werden. Es reicht dabei nicht aus, kritisch die Zahlen zu betrachten, weil diese bereits im Jahr 2011 erhoben wurden und wir damals die Nordwesttangente und die Umgehungsstraße im überörtlichen Straßennetz auf dem Gemeindegebiet Essen nicht hatten. Wir müssen doch leider auch feststellen, dass die Verkehrsbelastungszahlen auf allen Straßen und Wegen der Gemeinde Essen heute im Vergleich zum Jahr 2011 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit deutlich gestiegen sind.
Wir gehen eigentlich naturgemäß von höheren Luftschadstoffwerten aus, ohne über die aktuelle Größenordnung Kenntnis zu haben. Die aktuellen Einwohnerzahlen, die stetig steigenden Kfz.-Zulassungen, die Mobilität und die andauernden Bautätigkeiten sprechen eine eindeutige Sprache, lieber heute zu handeln, als später mit den vermuteten Konsequenzen und weiteren Steigerungsszenarien von Stickstoffdioxid zu leben, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Kolde in der Begründung des SPD-Antrages. Daher möchten wir gerne in unserer Gemeinde eigene Messungen durchführen. Ob wir diese in Auftrag vergeben oder durch fachgerechte Messinstrumente selbst durchführen, sollte in den zuständigen Gremien diskutiert werden.
Fraktionsmitglied Dr. Sonja von Berg dazu, wir erwarten eine aktuelle Datenerhebung und den entsprechenden Datenabgleich über Vergleichsjahre, eventuell 2011 mit 2018, weil die Daten im ersten Luftschadstoff-Kataster des Landes Niedersachsen aus dem Jahr 2011 stammen. Nur so können wir einen Vergleich und eine Bewertung der Berechnungen ermöglichen, um auch hieraus erforderliche Konsequenzen ziehen zu können, wenn diese erforderlich sein sollten. Falls konkrete und aktuelle Luftschadstoffwerte nur mit Erhebung von Verkehrsbelastungszahlen möglich sein sollten, so sollten wir diese erheben. Werden durch fachliche Beratung Alternativen zur Reduzierung der aktuellen Luftschadstoffwerte vorgeschlagen, so wird um baldige Umsetzung der Maßnahmen gebeten, um Gefahren für unsere Bürgerinnen und Bürger in Essen abzuwehren.