Notarztversorgung im Südkreis soll weiter gesichert sein

Im Kreistag Cloppenburg hat die SPD-Fraktion und die Gruppe Grüne/UWG gemeinsam einen Antrag zur Notarztversorgung im Südkreis an den Landrat des Landkreises Cloppenburg gesandt, um die notärztliche Erstversorgung wie bisher auch zur Nachtzeit zu sichern.

Das Bild entstand bei der feierlichen Übergabe des neuen Gerätewagens Technik beim DRK Essen im Sommer 2017.

Der Antrag wurde fristgerecht am Dienstag beim Landkreis eingereicht, um eine entsprechende Umsetzung bis zum Jahresende noch rechtzeitig erreichen zu können, da die nächsten Sitzungen Kreisausschuss am 14. Dezember 2017 und Kreistag am 19.12.2017 terminiert sind.

SPD und Grüne/UWG fordern folgenden Tagesordnungspunkt als Beschlussvorschlag zur Abstimmung:

Die von der Kreisverwaltung geplanten Änderungen in der Notarztversorgung im Südkreis werden nicht umgesetzt. Das bestehende Notarztsystem im Südkreis wird weiterhin rund um die Uhr vorgehalten.“

Am 16. November 2017 hat die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung Änderungen in der Notarztversorgung im Südkreis angekündigt: „Das bestehende Notarztsystem, das bisher rund um die Uhr mit Notärzten aus dem Krankenhaus Löningen bedient wurde, wird ab dem 1. Januar 2018 – zunächst probeweise – nur noch tagsüber von 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr vorgehalten.“

Diese Planungen sind in unseren Augen nicht akzeptabel. Die Versorgung der Bevölkerung mit Rettungsmitteln darf nicht einer allein betriebswirtschaftlichen Logik folgen. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Rettung von Menschenleben durch längere Fahrtzeiten der Notärztinnen und Notärzte erschwert wird. Eine Befassung des Antrages im zuständigen Fachausschuss ist nicht möglich, da die Änderungen zum 1. Januar 2018 und somit vor der nächsten Sitzung des Fachausschusses wirksam werden sollen. Die Sitzung des Kreistages am 19.12.2017 ist die letzte Gelegenheit für den Kreistag, die „zunächst probeweise“ geplanten Änderungen aufzuheben.

Detlef Kolde erklärt ergänzend: „Die Einwohnerzahlen steigen, wir spüren den demographischen Wandel – es gibt keinen Anlass, überstürzt die notärztliche Versorgung einzuschränken. Auch die qualifiziertere Ausbildung von Notfallsanitätern kann unseres Erachtens Notärzte nicht ersetzen.“

Fabian Wesselmann erklärt ergänzend: „Wir wollen mit unserem Antrag erreichen, dass der Kreistag die von der Kreisverwaltung geplanten Änderungen noch rechtzeitig stoppt. Im Übrigen müssen wir uns ganz grundsätzlich dem Druck der Krankenkassen, in der Fläche zu sparen, widersetzen.“