
Die anderweitigen Streckenverläufe, wie entlang der Bundesautobahn A 1, sahen wir als sehr kostenintensive Möglichkeit an und waren daher schon immer der Meinung, dass wir uns mit den Planungsmöglichkeiten der Streckenverläufe A/B und C konkret beschäftigen sollten. Unsere Kernbotschaft lautete daher immer, die Kommune Essen wird westlich oder östlich von der Strecke betroffen sein und nach Gewichtung aller Argumentationen hat die örtliche SPD immer die Variante C, also den Verlauf zwischen Addrup und Lüsche bevorzugt. Wir haben dabei aber auch immer die Grundaussage getroffen, dass wir unbedingt eine Erdverkabelung anstreben sollten.
Die niederländischen Netzbetreiber verwirklichen in Deutschland eine herkömmliche Stromtrasse und in ihrem eigenen Land werden die Stromverläufe unterirdisch verlegt. Die Erdverkabelung kann nur das Zukunftsmodell der Stromtrassenverläufe sein. Wir haben den Eindruck, dass der Kostenfaktor bei den Planungen eine sehr große Rolle gespielt hat. Der finanzielle Aufwand bestimmt als ein wesentlicher Planungsfaktor die Durchführung der Variantenprüfungen. Es wir aktuell die kürzeste Strecke favorisiert, wenn man den Gesamtverlauf der Stromtrasse von Nord nach Süd betrachtet, wobei auf großflächige Erdverkabelung verzichtet werden soll. Damit können wir nicht einverstanden sein.
Für uns Essener ist dabei wichtig, dass wir so viele Einwände wie möglich in den Prozess einbringen. Wir haben nun einen Korridor von ca. 1.000 m Breite zur Installation der Strommasten in einer Höhe von je 70 m und der Breite von ca. 40 m. Allein diese Ausmaße stellen uns vor großen Herausforderungen und erwecken bei allen Betroffenen große Befindlichkeiten und Abneigungen. Wir müssen protestieren und einzeln unsere Einwände schriftlich und fundiert einbringen. Wir dürfen keine Unterschriftenaktionen als kommunalpolitisches Instrument des Bürgerbegehrens starten, sondern ein jeder Protestler sollte gut begründet seinen Einwand kommunizieren. Nur so sehen wir eine echte Chance, den Verlauf der Stromtrasse verträglich für die Gemeinde Essen zu gestalten. Eine Erdverkabelung muss kommen.