NGG-Delegiertenversammlung tagte in Essen/Oldb.

Alle Funktionäre der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten (NGG) aus der Region Oldenburg/Ostfriesland trafen sich im Saal Kellermann. Kurzvorträge der beiden Referenten Detlef Kolde (SPD) und von der DGB Rechtsschutz GmbH, Timo Junghans aus Oldenburg, stimmten die Versammlungsmitglieder auf interessante Diskussionsansätze ein.

Detlef Kolde bei seinem Vortrag
Auf dem Bild von links: Christian Wechselbaum (NGG), AfA-Vorsitzender Andreas Wille, Timo Junghans (DGB), Detlef Kolde, Matthias Brümmer und Thomas Krause (beide NGG)
Thomas Krause (NGG) mit Detlef Kolde

Da ein Vertreter der örtlichen CDU kurzfristig absagte, stellte Detlef Kolde neben seinen politischen Schwerpunktthemen auch die Gemeinde vor. Mit klaren Worten stellte Kolde dar, was er von einer zukünftigen Bundesregierung erwartet. Die Negativfolgen der Agenda 2010 müssen deutlich abgefedert werden, wie Hartz IV deutlich erhöhen, aber auch Kinder- und Wohngeld, mehr Wohnraum schaffen, Ausbau sozialer Wohnungsbau und gute Bildung durch kostenlose Krippen- und Kindergartenplätze sowie die Einführung der Lernmittelfreiheit seien erforderlich. Deutlichen Regelungsbedarf sieht er auch auf dem Arbeitsmarkt. Leiharbeit und Werkarbeit sollen die Ausnahme sein, gute Arbeit mit gebundenen Tariflohn wird benötigt und ein Kurswechsel in der Rentenpolitik. Das Rentenniveau sollte angehoben und bei mindestens 50 % eingefroren werden.

Hier gehen die NGG-Vertreter noch weiter, sie sprechen von deutlich über 60 % als Mindestrente.  Die Erbschaftssteuer muss neu geregelt und die Vermögenssteuer eingeführt werden, so Kolde. Zur Kinder- und Altersarmut sagte Kolde: „Keiner sollte sich verkriechen, weil er arm ist. Vielmehr sollten wir uns alle in Grund und Boden schämen, dass wir Kinder- und Altersarmut zulassen.“

Timo Junghans konnte aus der Jahresstatistik 2016 berichten, dass es bei den Streitgegenständen im Arbeitsrecht in 45,4 Prozent der Fälle um Arbeitsentgelt geht und in 24,7 Prozent um betriebsbedingte Kündigungen. Er machte deutlich, dass die Mitglieder im DGB einen umfangreichen Rechtsschutz genießen.

Der NGG-Geschäftsführer Matthias Brümmer forderte in seinem Vortrag einen Mindestlohn von 11,62 Euro und machte dabei deutlich, wie wichtig und umfangreich die Arbeit der Beratungsstelle „Faire Mobilität“ ist. Tagtäglich betreut Fachpersonal mit Unterstützung von Dolmetschern Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um für ihre Arbeitsrechte zu kämpfen.

Der Vorsitzende der NGG Oldenburg-Ostfriesland, Thomas Krause, bedankte sich für die Teilnahme und die regen Diskussionsbeiträge bei den Anwesenden.