




Viele heutige Bewohner unserer Gemeinde waren selber betroffen und können „ein Lied davon singen“ wie es ist, wenn man seine Heimat verlassen muss. Heute sind sie und ihre Nachkommen fest in unserer Gemeinde integriert, und sie fühlen sich als Essener Bürger. Auch heute sind wieder viele Menschen auf der Flucht vor Bürgerkrieg und Terror in ihren Heimatländern. Über eine Million Flüchtlinge befinden sich auf deutschem Boden. Sie kommen aus Afghanistan, Syrien, aus dem Irak und Somalia, aber auch aus den Ländern des Balkans. Sie alle erhoffen sich vom deutschen Staat Asyl.
„Asylrecht soll Menschen schützen, die in ihrem Heimatland verfolgt werden“, so Hendrik Meyer, Leiter der Ausländerbehörde beim Landkreis Cloppenburg. Bis zum 31. Januar 2016 rechnet er mit 1017 Antragstellern im Kreis Cloppenburg. Diese werden zunächst in Notunterkünften untergebracht und dann auf die einzelnen Gemeinden im Kreis verteilt. In unserer Gemeinde Essen/Oldb. sind bisher 84 Flüchtlinge angekommen, „die ordentlich untergebracht wurden“, so Andreas Güttler, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters.
Neben dem Flüchtlingsheim an der Peterstraße wurden in der Gemeinde leer stehende Häuser für die Unterbringung angemietet. Nach derzeitigen Prognosen rechnet man bis Februar 2016 noch mit etwa 230 Flüchtlingen. „Auch diese Menschen wollen wir ordentlich unterbringen. Darum müssen wir Anfang 2016 ein größeres Projekt starten, um den Erfordernissen gerecht zu werden“, so Güttler. Daher solle schon bald an der Cloppenburger Straße neben dem Feuerwehrhaus ein Flüchtlingswohnheim mit 48 Wohnplätzen errichtet werden. Dafür werden Wohnmodule verwendet, die die Essener Firma Betonwerk Greten für den Landkreis Cloppenburg fertigt.
„Wir sind überrascht über die guten Wohnverhältnisse und die Hilfsbereitschaft einiger Institutionen sowie von Essener Bürgerinnen und Bürger. Das macht uns stolz!“ Das ist die Meinung des SPD- Fraktionsvorsitzenden Detlef Kolde, der mit einer Abordnung der Essener SPD vor Weihnachten Flüchtlingsunterkünfte besuchte. „Wir haben hier bei uns in Essen/Oldb. eine wirklich gelebte Willkommenskultur.“
Viele lobende Worte kamen aus dem Mund der Flüchtlinge, die auch den Leistungen der Bauhofmitarbeiter galten. Während einer Teestunde berichtete ein 26-jähriger Iraker über seine drei Monate und sieben Tage dauernde Flucht, auf der er unterwegs bestohlen und beraubt wurde, die ihn zu Fuß von Syrien nach Essen/Oldb. brachte. Nun gilt es, schnell die deutsche Sprache zu erlernen. Dann kann Integration gut gelingen.
„Die ganze Welt hat die Türen geschlossen, Deutschland hat sie aufgemacht — dafür sind wir dankbar!“ Diese Worte stammen aus dem Mund eines syrischen Flüchtlings und gingen als Zitat des Tages durch die deutsche Presse. Heißen wir sie auch weiterhin willkommen und hoffen, dass aus Flüchtlingen schon bald liebenswerte Essener Bürger werden.
(Text: Leo Hämmerer)
Die Bilder zeigen den Besuch der SPD Essen bei Flüchtlingen