SPD Essen/Oldb. fordert Abrissprämie für alte Häuser

Hauseigentümer in die Pflicht nehmen – Ortsbild soll verbessert werden Das Haus in der Langen Straße 80 wird bald abgerissen. Die Gemeinde hatte es zuvor gekauft. Bis vor Kurzem haben im Haus an der Langen Straße 80 in Essen noch ausländische Werkvertragsarbeiter gewohnt. „Unerträgliche Wohnzustände“, blickt Detlef Kolde zurück.

Haus in der Langen Straße 80

Die Gemeinde Essen kaufte das Objekt im Juni, parteiübergreifend und mit Zustimmung der Denkmalbehörde des Landkreises Oldenburg wurde kurz darauf auch der Abriss des Gebäudes beschlossen.

Dieser Fall hat eine Diskussion darüber entfacht, wie künftig mit solchen renovierungsbedürftigen Objekten umgegangen werden soll. Kolde hat dazu eine klare Meinung: „Die Gemeinde Essen kann in Zukunft nicht alle unredlichen Wohnobjekte kaufen, um diese dem Erdboden gleichzumachen, damit auf diesen Flächen neue Objekte gebaut werden.“ Nach einem Besuch des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil im August 2013 habe sich zwar „im Ort einiges verändert“, man sei  jedoch „noch nicht am Ziel angelangt“. Vor allem das Ortsbild steht im Blickpunkt: Eigentümer, die nicht zur Einsicht gelangen, ihren Besitz in einen menschenwürdigen Zustand zu renovieren, sollen in die Pflicht genommen werden.

Die SPD Essen denkt dabei an einen finanziellen Anreiz: „Wir sollten zumindest im Ortskern eine Abrissprämie ausloben, die an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist. So könnte ich mir eine Mindestaltersbegrenzung, die Unbewohnbarkeit und den aktuellen Leerstand des Objektes sowie die zukünftige Nutzung des geschaffenen Grundstückes als bestimmende Parameter vorstellen“, erklärt Detlef Kolde.

Diese Parameter sollen die jeweilige Prämienhöhe bestimmen. „Ich denke an eine Auszahlung bis zu einer fünfstelligen Eurosumme“, so Kolde. „Auf keinen Fall“ wolle die SPD jedoch, dass der Eigentümer aus seiner Verantwortung entlassen werde.