
Das Feuer schlug schnell auf das angrenzende Haus über. „Als wir eintrafen, brannte bereits das Dach“, sagte Ortsbrandmeister Magnus Bäker von Freiwilligen Feuerwehr Essen. Nach einigen Stunden Einsatz konnte das Feuer gelöscht werden. Die Ursache ist bislang noch unklar. „die Tatortgruppe war am Sonntag kurz vor Ort. Das Haus hat aber noch Temperatur. Dort jetzt reinzugehen, macht keinen Sinn. Erste Ergebnisse wird es wohl am Montagmittag geben“, erklärte Polizei-Pressesprecher Frank Soika gestern auf Anfrage. Das Haus wurde abgesperrt, die Ermittlungen werden heute fortgesetzt.
„Die Arbeiter sind in einer Unterkunft vom Arbeitgeber untergebracht und stehen noch unter Schock“, berichtete eine Mitarbeiterin der mobilen Beratungsstelle. Als sie das Haus schnell verlassen mussten, haben sie nicht einmal die Pässe oder ihr Portemonnaie mitnehmen können und jetzt dürften sie auch nicht wieder in das Gebäude. Sie hätten außerdem erzählt, dass das Feuer in der Garage gelegt worden sei.
Vor einigen Wochen hatten Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies (SPD), das nun abgebrannte Haus vor Ort besichtigt. Mit dabei war auch Kreistagsmitglied Detlef Kolde. Der SPD-Abgeordnete stellte hierzu in der vergangenen Woche eine Anfrage an den Landkreis, um auf Sicherheitsmängel hinzuweisen. „Schon äußerlich erweckt die Hausfassade den Eindruck, dass das Gebäude baufällig ist“, heißt es in seiner Mitteilung. „Der aktuelle Bauzustand stellt eine Gefährdung nicht nur für die Bewohner des Objektes dar, sondern für sämtliche Besucher und sonstige Personen, die sich im Objekt oder um das frei zugängliche Gelände aufhalten.“ Weiter schreibt Kolde, dass nach Angaben der Hausbewohner eine Woche vor Gabriels Besuch Mitarbeiter des Landkreises vor Ort gewesen seien. Sie hätten allerdings das Wohnhaus nicht betreten und auch keine Nachfragen gestellt. „Können wir also davon ausgehen, dass die Einhaltung von Wohnungsstandards nicht überprüft wurde?“, so Kolde weiter.
Wie Landkreis-Pressesprecher Frank Beumker gestern auf Anfrage dieser Zeitung erklärte, werden alle Unterkünfte seit zwei Jahren regelmäßig kontrolliert. „Dabei wurden die groben Mängel immer abgestellt.“ Er bestätigte den Eingang von Koldes Anfrage: „Sie befindet sich zurzeit noch in der Prüfung.“ Zu näheren Details konnte er sich noch nicht äußern. Im Einsatz waren die Feuerwehren Essen, Löningen und Bevern mit elf Eisatzfahrzeugen und 60 Einsatzkräften. Während der Löscharbeiten wurde die Lange Straße bis 6.30 Uhr gesperrt. Auch ein Rettungswagen des DRK Essen war vor Ort. Mitglieder der Krisenintervention kümmerten sich um die Leiharbeiter.